Der Markt von GPS-Systemen: überraschend dynamisch
Beim Global Positioning System - kurz GPS - handelt es sich um eine satellitengestützte Technik zur Positionsortung via Triangulation. Ursprünglich in den 70er Jahren vom US-amerikanischen Verteidigungsministerium entwickelt, hat es das System längst in den breiten Markt hinein geschafft.
Neben der bloßen Positionsbestimmung ist es mithilfe der Technologie mittlerweile möglich, Routen zu bestimmen, Geschwindigkeiten zu berechnen und viele weitere Informationen auszulesen. Ein paar der neueren Anwendungsbeispiele zeigen: Der Markt
für GPS-Ortung wächst nach wie vor und hält noch einige spannende Innovationen bereit. Welche das sind und was in Zukunft noch zu erwarten ist, klärt sich in den folgenden Kapiteln.
Der erste Fall: das Navigationsgerät
Erst Jahrzehnte nach der Entwicklung erhielt GPS Einzug in den Massenmarkt. Diese verzögerte Reaktion lag vor allem an den zu hohen Kosten. Bis in die 80er Jahre waren die Systeme für den Otto Normalverbraucher nahezu unerschwinglich. Dies sollte sich bald ändern. In den 90er Jahren erhielten die ersten GPS-Systeme Einzug in die PKW-Welt. Nicht umsonst assoziieren die meisten Menschen mit GPS bis heute das Navigationsgerät.
Mobile und fest verbaute Navigationsgeräte in Autos belegten schnell ihren Mehrwert, da sie die Orientierung in Großstädten erleichterten und es möglich machten, die eigene Fahrtroute zu optimieren. In den 2000er Jahren gelang endgültig der Durchbruch und es verkauften sich europaweit Millionen von Navigationsgeräten. Heute können sich die meisten die Navigation im Auto ohne GPS kaum noch vorstellen. Was für Autofahrer gilt, gilt inzwischen auch für Fußgänger. "
Digital Natives" - also die jungen Leute - finden sich nahezu ausschließlich mittels GPS auf ihrem Smartphone zurecht.
Neue Use Cases im KFZ-Bereich
Im gewerblichen Bereich bringt GPS nicht nur einen praktischen, sondern auch einen monetären Nutzen. Beispiel: LKW-Fahrer, die schneller am Zielort ankommen, verbrauchen weniger Treibstoff und können ihre Aufträge schneller erfüllen. Gerade im gewerblichen Bereich hat der Gesetzgeber seinen Beitrag dazu geleistet, dass GPS-Systeme inzwischen in praktisch jedem LKW zu finden sind (Fahrtenschreiber für Nutzfahrzeuge wurden verpflichtend). Zusätzliche Sensoren ermöglichen die Telematik, womit sich eine Vielzahl weiterer Daten auslesen lässt.
Diese können zudem auf Speicherkarten gespeichert werden. Die aktuelle zweite Generation der digitalen Fahrtenschreiber bringt diese Funktion von Haus aus mit.
Algorithmen und KI
Inzwischen werden nicht nur einfache Algorithmen, sondern sogar KI-Systeme eingesetzt, um große Datensätze zu durchleuchten. Das kann z. B. dabei helfen, redundante Fahrwege zu minimieren, Staus zu vermeiden sowie illegale Fahrten aufzudecken. Mit jeder neuen Generation von Geräten kommen neue Features hinzu, die weitere Optimierungen und Effizienzsteigerungen ermöglichen.
Schutz vor Diebstahl
Wenig überraschend hat GPS auch die Arbeit von Polizei und anderen Behörden vereinfacht. Die altbekannte Hollywood-Geschichte des überführten Entführers oder Erpressers mittels Geldkoffer und GPS-Gerät ist zwar selten, kommt aber tatsächlich vor. Auf diese Weise kann man Diebesgut auf die Spur kommen und Kriminelle elegant verfolgen.
Zudem liest man immer wieder Schlagzeilen wie: "Gestohlenes Fahrrad" oder "verlorenes Auto im Parkhaus" mittels GPS wiedergefunden. Die günstigsten GPS-Geräte gibt es bereits für einige Euro. Diese lassen sich unauffällig am eigenen Fahrrad anbringen. Dies hat einen Abschreckungseffekt auf potentielle Diebe.
Ein effektives Überwachungssystem
Tatsächlich ist das Sicherheitsbedürfnis einiger Eltern ihren Kindern gegenüber so groß, dass sie diese mit GPS-Trackern ausstatten - manchmal sogar ohne ihr Wissen. Via Smartphone-App und eingeschalteter GPS-Ortung lässt sich dies sogar ohne zusätzliches Gerät bewerkstelligen. Somit wissen die Eltern stets, wo sich ihr Kind aufhält.
Hieraus ergeben sich ernstzunehmende moralische, pädagogische und sogar rechtliche Fragen. Laut Gesetzgeber ist die bloße Standortbestimmung des eigenen Kindes zunächst unbedenklich. Ein Abhören via Mikrofon ist hingegen explizit untersagt. Fallbeispiele wie diese untermauern, dass die Technologie immer ausgereifter und massentauglicher wird und den Markt auch in Zukunft weiter auf Trab halten wird.
Fazit
GPS-Systeme haben sich innerhalb weniger Jahrzehnte von einer Ausnahmetechnologie der Regierung zum Massenphänomen gemausert. Dazu haben nicht zuletzt die sinkenden Preise beigetragen, die GPS für den Massenmarkt immer interessanter machen. Obwohl sich technisch an dieser Front nicht mehr viel tut, - außer vielleicht, dass die Geräte kleiner und präziser werden - ergeben sich immer neue und innovative Anwendungsmöglichkeiten. Dieser Markt hat noch immer Potenzial.