Finanzplanung – klingt trocken, birgt aber entscheidende Vorteile
Ob Gründer oder gestandenes Unternehmen – um eine gute Finanzplanung kommt niemand herum, der seinen Erfolg planen und seine Zahlungsverpflichtungen absichern will.
Was zeichnet eine gute Finanzplanung aus?
Das Wichtigste ist sicher, dass die Ideen und ihre Umsetzungsplanung realistisch sind.
Eine Finanzplanung berücksichtigt immer auch die örtlichen Gegebenheiten im Hinblick auf Mobilität bzw. Erreichbarkeit der Kunden (Lieferungs- und Zahlungsbedingungen, Lagerkosten, Online-Gebühren – um nur einige Beispiele zu nennen) und die Vorgaben des eigenen Geschäftes (Miete für Räumlichkeiten, Nebenkosten, Fahrzeug erforderlich – auch diese Liste lässt sich je nach Bedarf fortsetzen).
Die eigenen Kapazitäten richtig einzuschätzen und auch die Besonderheiten des eigenen Geschäfts ist ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt. Handelt es sich um ein Saisongeschäft, das zu bestimmten Zeiten (beispielsweise im Advent) wesentlich mehr Zeit erfordert, muss eventuell zusätzliches Personal eingestellt werden, wie sind die gesetzlichen/steuerlichen Vorgaben?
Präzise, so ausführlich wie nötig und so kurz wie möglich – so lässt sich eine gute Finanzplanung zusammenfassen.
Wozu braucht man eine gute Finanzplanung?
Zunächst einmal, um das eigene Geschäft richtig einordnen zu können – um zu erkennen, welche Fixkosten und welche variablen Kosten anfallen und wieviel Umsatz generiert werden muss, um diese mindestens zu decken.
• Möchte die Unternehmerin/der Unternehmer von seinem Geschäft ihren/seinen Lebensunterhalt bestreiten, sieht die Finanzplanung sicher wesentlich ausführlicher aus, da dann die eigenen Lebenshaltungskosten und die eventuell vorhandenen Familienmitglieder ebenfalls zu berücksichtigen sind.
• Geht es um ein Gewerbe, das nebenberuflich aufgebaut werden soll, kann die Finanzplanung sicher kürzer ausfallen und sich auf die rein geschäftlichen Dinge beschränken.
• Soll eine Finanzierung beantragt werden, sind deren Kosten ebenfalls zu berücksichtigen. Hier spricht man seine Vertrauensperson bei der Bank am besten vorher an, da viele Banken bestimmte Ansprüche an eine Finanzplanung stellen, die für eine Finanzierung als Grundlage dienen soll. Auch bieten manche Banken Beratung und Formvordrucke an – diese können gleichzeitig als Leitfaden dienen und unabhängig von einem Finanzierungswunsch eingesetzt werden.
• Geht es um den Aufbau eines neuen Geschäfts, so bieten viele Banken bereits sogenannte Gründerberatungen an und auch entsprechend zugeschnittene Finanzierungen. Auch in diesem Zusammenhang wird eine detaillierte Finanzplanung erwartet, um den Finanzierungswunsch zu untermauern.
Tipps rund um die eigene Finanzplanung
Ist das nötige (Start)Kapital vorhanden, soll die Finanzplanung „nur“ der eigenen Orientierung dienen und die Bank außen vor bleiben? Auch das ist kein Problem, denn inzwischen gibt es viele Möglichkeiten, sich bankunabhängig beraten zu lassen. Steuerberater und Wirtschaftsprüfer sowie Unternehmensberatungen seien hier stellvertretend genannt, dazu die örtliche IHK-Vertretung und berufsständische Vereinigungen sowie die Gewerkschaften.
Auch im weltweiten Netz gibt es vielfältige Möglichkeiten. Da viele länderspezifische Gesetzes- und Steuervoraussetzungen nicht unbeachtet bleiben dürfen, sollte man auf Quellen zurückgreifen, die die nationalen Gegebenheiten berücksichtigen.
Als weitere Stützpunkt könnten immer Fachbücher genutzt werden. Fachliteratur zum Thema Finanzplanung bietet
Haufe Shop an.
Fazit
Die Erstellung einer umfassenden, aber nicht ausufernden und realistischen Finanzplanung ist eine wichtige Grundlage für einen langfristig sicheren Erfolg. Sie stellt hohe Anforderungen und bietet gute Chancen – fachliche Beratung ist deshalb wichtig und wird empfohlen.