KI-Hype für Startups: Diese 7 Firmen sollte man im Blick behalten
Seit dem Release von ChatGPT ist ein wahrer KI-Hype entbrannt. Firmen schießen wie Pilze aus dem Boden, der Beruf des Prompt Engineers gilt als Job der Zukunft.
In Sachen KI war der kluge Chatbot aber längst nicht der „Anfang“, künstliche Intelligenz existiert schon viel länger. So wundert es nicht, dass zahlreiche Startups sich auf dieses Thema fokussiert haben und in der jetzigen Hype-Phase profitieren.
Nachfolgend haben wir einige Unternehmen zusammengestellt, die stellvertretend für den Aufstieg der KI-Branche stehen.
Mindway AI – das Startup aus Dänemark mit Einfluss in Deutschland
Im Jahr 2018 entstand im dänischen Aarhus das Unternehmen Mindway AI. Das Ziel der Gründung bestand darin, Neurowissenschaften für die Entwicklung eines Spielerschutzsystems im Glücksspiel zu nutzen. Innerhalb weniger Jahre hat sich die „Idee“ weiterentwickelt und ist heute in mehr als 36 Ländern im Einsatz.
Die Funktionalität des Konzepts ist ebenso einfach wie effektiv. Bieten seriöse Glücksspielunternehmen wie
NetBet Casino Jackpots und andere Spielarten an, erkennt die KI das Spielverhalten beim Nutzer und kann so dazu beitragen, dass das Spiel sicher bleibt.
Mittlerweile ist das Unternehmen mehrheitlich in den Händen des dänischen Sportwetten Konzerns Better Collective und auch der deutsche Sportwettenverband hat Mindway AI als Partner gewonnen.
E-Bot7 – die künstliche Schnittstelle im Service
2016 gründeten drei Jugendfreunde das Unternehmen E-Bot 7 und beschäftigen heute 30 Mitarbeiter. Das in München ansässige
Startup entwickelt Software, die Kundenberater in Banken, bei Verkehrsbetrieben und anderen Bereichen entlasten.
Das System ist in der Lage, Kundenanfragen selbstständig zu beantworten und bei menschlichem Bedarf eine Weiterleitung an den entsprechenden Kundenberater in die Wege zu leiten. Ein Großteil aller Kundenanfragen ist redundant, genau hier kommt die KI zum Einsatz. Was als Garagenprojekt von Freunden begann, ist heute für zahlreiche Großunternehmen ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
DeepL – das Übersetzungsunternehmen mit Milliardenwert
Schätzungen zufolge hat
DeepL die Milliardenmarke geknackt und gehört damit zu den erfolgreichsten KI-Startups in Deutschland. Die Karriere begann im Jahr 2009 mit der Gründung von „Linguee“, einer Übersetzungs-Suchmaschine für Anwender. Mit der Entwicklung von Deep Learning veränderte sich die Struktur des Unternehmens und der Name wurden 2017 zu „DeepL“ verändert.
Seither existiert der kostenlose Übersetzer, dessen Qualität sogar die Konkurrenz von Google übertrumpft. Zahlreiche Konzerne wollten sich bereits bei Deep L einkaufen, erfolgreich war dann Benchmark, die 2018 rund 14 % der Geschäftsanteile für sich sichern konnten. Damit unterstützt eine der wichtigsten Wagniskapitalfirmen des Silicon Valley ein deutsches, aufstrebendes Startup.
Enway revolutioniert das Reinigungswesen – autonomes Fahren als Schwerpunkt
Der
Fortschritt des autonomen Fahrens ist immens und das im Jahr 2017 gegründete Startup Enway macht sich diese Effekte zu nutzen. Dabei dreht sich das zentrale Thema um Reinigungsmaschinen, die mittels KI ohne menschliche Einflüsse agieren. Drei junge Berliner entschieden sich zur Entwicklung des Startups, nachdem sie aufgrund ihres IT-Hintergrundes die nötige Kernkompetenz mitbrachten.
Das erklärte Ziel: Reinigungsmaschinen und Winterdienstfahrzeuge sollen durch Enway autonom agieren und sich fortbewegen. Einerseits führt das zu einer Entlastung des menschlichen Personals, andererseits zu einer Steigerung der Effizienz. Fachkräftemangel bewegt die Reinigungsbranche seit vielen Jahren, autonom fahrende Fahrzeuge sind für Enway der klare Gamechanger.
Aleph Alpha – das deutsche Unternehmen als direkte Konkurrenz für Open AI
Der Name Open AI ist weltweit in aller Munde, denn es sind die Macher von ChatGPT. Im Jahr 2019 wurde Aleph Alpha gegründet, ein Heidelberger Startup, das sich auf die Entwicklung von Chatbots und intelligenten Bildergeneratoren fokussiert hat.
Die Finanzierungshöhe wird auf mehr als 450 Millionen Euro geschätzt. Aleph Alpha soll mit seinen Systemen vor allem Behörden und Unternehmen ansprechen, die mittels KI für Entlastung sorgen sollen. So ist das System der Heidelberger in der Lage, Kundenanfragen zu beantworten, aber auch interne Datenbanken und Wissenselemente zu strukturieren und abrufbar zu halten.
IDnow – die neue Art der Verifizierung per Smartphone
Wer ein Girokonto eröffnen oder einen Kredit beantragen will, nutzt dafür primär das Internet. Bis vor einigen Jahren war es nötig, eine Verifizierung mittels Post-Ident-Verfahren durchzuführen. Der Kunde erhielt ein Dokument, mit dem er unter Vorlage seines Ausweises bei einer Filiale der Deutschen Post seine Identität nachweisen konnte.
Der Prozess dauerte im Median zwischen zwei und drei Tagen, erst dann konnte der Vertrag weiterbearbeitet werden. IDnow wurde 2014 in München gegründet und hat diesen Prozess optimiert. Menschen können sich heute mittels Video-Ident-Verfahren verifizieren und sparen sich so den Weg zur Postfiliale.
Dabei nutzt das System Deep-Learning-Elemente, die in der Lage sind Gesichter, aber auch Originalausweise zu scannen und zu erkennen. Die Sicherheit soll laut eigenen Angaben identisch mit der menschlichen Verifizierung sein. IDnow wird in vielen Bereichen bereits erfolgreich eingesetzt.
KI und Robotik vereint – Agile Robots will Produktionen verändern
Das 2018 gegründete Unternehmen ist eine Ausgründung der Luft- und Raumfahrtbehörde mit Sitz in München. Schon heute gehört das Jungunternehmen zu den bestfinanzierten Startups Deutschlands, mit großen Plänen.
Rund 1.000 Mitarbeiter arbeiten daran, intelligente Roboterarme zu entwickeln, die vor allem in Produktionen zum Einsatz kommen sollen. Die Besonderheit der Entwicklung liegt darin, dass die Arme in Synergie mit Menschen genutzt werden können.
KI-Systeme übertragen den Input auf den Roboter, sodass er präzise in der Lage ist, Anweisungen umzusetzen und durchzuführen. Ob Automobilindustrie, Chirurgie oder Luft- und Raumfahrt selbst, modernste Robotersysteme auf höchstem Niveau sind ein Teil der KI-gesteuerten Zukunft und so ist Agile Robots ein Startup, das viel Potenzial nach oben hat.
Fazit: In Deutschland fehlt das Kapital, einige Startups sind aber einen zweiten Blick wert
Um aus einem Startup ein erfolgreiches Unternehmen zu machen, braucht es vor allem Wagniskapital. In Deutschland ist es Mangelware und so kommt es, dass vor allem Länder wie China und die USA Spitzenreiter mit den meisten modernen KI-Startups sind.
Auf dem europäischen Kontinent ist Estland klarer Führer, hier gibt es auf eine Million Einwohner gerechnet rund zehn Startups mit Schwerpunkt KI. Dominant zeigt sich mit 7,61 Unternehmen pro Million Einwohner die Schweiz, gefolgt von Großbritannien. Deutschland liegt in der Reihenfolge aber vor Frankreich, hier existieren rund 167 KI-Startups, gerechnet pro Million.
Die Ideen sind vorhanden, es braucht finanzstarke Risikokapitalisten, die bereit sind, den jungen Unternehmen eine Starthilfe zu geben. Für Deutschland wäre es als eine der größten Volkswirtschaften wichtig, sich global gesehen einen Spitzenplatz zu erarbeiten.
Quelle: https://unsplash.com/de/fotos/1FD-E7Ioblw