Pflege zuhause – günstiger und schneller als die Unterbringung im Pflegeheim | Familien Med
Eine Pflegebedürftigkeit tritt häufig nach einer schweren Krankheit, unerwartet nach einem Unfall oder im hohen Alter auf. Eine schnelle Hilfe ist in dem Fall von großer Bedeutung, wobei die Personenbetreuung kurzfristig oder auch dauerhaft benötigt werden kann. Um für die Betroffene Person die besten Bedingungen zu schaffen, damit sie schneller genesen kann oder sich einfach wohler fühlt, kann die
Pflege zuhause an die einzelnen Wünsche und Bedürfnisse entsprechend angepasst werden.
Vorteile der Pflege in vertrauter Umgebung
Sich an ein neues Umfeld zu gewöhnen und umzuziehen, ist für die meisten Menschen nicht einfach, insbesondere nicht für ältere Menschen. Denn die vertraute Umgebung erhält über die Jahre einen unschätzbaren Wert und das eigene Zuhause steckt voller persönlicher Erinnerungen. Zudem ist für Senioren der eigene Tagesrhythmus ein hohes Gut, denn schließlich hat sich dieser über lange Zeit bewährt.
Wenn diese gewohnten und Sicherheit spendenden Routinen und Strukturen aufgebrochen werden, ist es umso schwieriger für die Menschen, sich an etwas Neues zu gewöhnen. Deswegen ist die Pflege zuhause die beste Wahl in solchen Situationen. Diese wird durch geschulte, kompetente und professionelle Pflegekräfte durchgeführt. Senioren können im vertrauten Umfeld in den eigenen vier Wänden bleiben und das Leben weiterhin selbstbestimmt führen.
Die Pflege zuhause ist auch für stark pflegebedürftige Menschen geeignet, denn die Seniorenbetreuung kann in Absprache mit dem Hausarzt oder den behandelnden Medizinern präzise und individuell an die medizinischen Maßnahmen angepasst werden. So kann auch in den eigenen vier Wänden für eine optimale Pflegesituation gesorgt werden, um pflegebedürftigen Personen ein anständiges Leben zu Hause zu ermöglichen.
Gibt es bestimmte Voraussetzungen für die Pflege zuhause?
Theoretisch gesehen, ist eine Seniorenbetreuung zuhause immer möglich – selbst wenn der Pflegebedürftige alleinstehend ist, unabhängig vom Pflegegrad. Ob das auch praktisch funktioniert, hängt von der Organisation ab.
Für eine Pflege zuhause gibt es daher folgende Voraussetzungen:
• Der Pflegebedürftige ist bereit, verschiedene Helfer in die eigenen vier Wände zu empfangen und ihre Hilfe anzunehmen
• In der Nähe gibt es auch andere Personen, die bei Bedarf schnell zu Hilfe kommen können
• Die Wohnung lässt sich umgestalten, um sie weitgehend barrierefrei zu machen
• Die zu pflegende Person kann noch gut längere Zeit allein im eigenen Heim verbringen, insbesondere nachts
• Es kann auf ein soziales Netzwerk aus Freunden und/oder Angehörigen zugegriffen werden, die Geselligkeit garantieren und bei der Organisation der Pflege helfen können
• Es wird vor allem körperliche Unterstützung benötigt und es handelt sich um keine fortgeschrittene Demenz
Fürsorgliche 24-Stunden-Pflege im eigenen Heim
Eine der beliebtesten Formen der häuslichen Versorgung ist die 24-Stunden-Pflege. Bei diesem Betreuungsmodell zieht die Pflegekraft bei der pflegebedürftigen Person ein und übernimmt in erster Linie die Grundpflege und Hygiene, den Haushalt sowie die soziale Betreuung. Die Pflege zuhause rund um die Uhr ermöglicht auch nächtliche Hilfestellungen, was besonders von Vorteil ist, wenn der zu Pflegende allein lebt. Besitzt die Pflegekraft einen Führerschein, können auch Fahrdienste übernommen werden.
Im Entsendemodell liegen die Kosten einer 24-Stunden-Pflege zwischen 2000 und 3000 € pro Monat. Diese Kosten können mit Mitteln aus der Verhinderungspflege, dem Entlastungsbetrag und dem Pflegegeld finanziert werden. Zudem können von der Steuer bis zu 4000 € des eigenen Anteils als außergewöhnliche Belastung abgesetzt werden. Im Vergleich zur Unterbringung in einem Pflegeheim ist die 24-Stunden-Pflege günstiger und schneller organisierbar, weshalb sich immer mehr Pflegebedürftige und ihre Angehörige für diese Option entscheiden.