So erstellst du dein erstes Erklärvideo-Konzept selbst: Von der Idee zum Storyboard
Erklärvideos sind mittlerweile nicht mehr aus der B2B-Kommunikation wegzudenken. Ob in Marketing, Produktpräsentationen, Kundengewinnung oder Mitarbeiterschulungen – sie bieten eine unglaublich effektive Möglichkeit, komplexe Inhalte schnell und verständlich zu vermitteln. Das weiß heute jeder, der mit digitalen Medien arbeitet. – Doch wie erstellt man ein Erklärvideo, das wirklich die gewünschte Wirkung erzielt?
Die Antwort liegt in einem durchdachten Konzept. Ob du ein Erklärvideo selbst realisieren oder einen professionellen Dienstleister engagieren möchtest, bevor du anfängst, solltest du dir einige grundlegende Gedanken über dein Thema machen.
Dabei hilft dir dieser Artikel, Schritt für Schritt ein Konzept zu erstellen, das sowohl die Struktur als auch die visuelle Umsetzung deines Videos berücksichtigt. Am Ende des Artikels wirst du in der Lage sein, dein erstes Erklärvideo-Konzept zu erstellen und in die Produktion zu starten.
Schritt 1: Das Kernthema definieren
Bevor du mit der Produktion deines Erklärvideos beginnst, musst du dir zunächst klarwerden, was deine Botschaft an dein Zielpublikum ist. Was genau möchtest du vermitteln? Welche Informationen sind wirklich entscheidend für deine Zielgruppe?
Wie kannst du dich auf das Wesentliche konzentrieren und auf unnötige Details verzichten? Ein Erklärvideo soll nicht alles abdecken, sondern nur das, was für die Zielgruppe am wichtigsten ist. Die Kunst besteht also darin, die Komplexität des Themas zu reduzieren, ohne die Essenz zu verlieren. Genau hier liegt aber auch die Stärke von Erklärvideos: Sie helfen dir dabei, komplizierte Sachverhalte in einfache, leichter verständliche Portionen zu zerlegen.
Vielleicht möchtest du ein Erklärvideo für eine neue Software-Anwendung erstellen. Versuche dann nicht das gesamte System zu erklären, sondern lege den Fokus auf die Funktionen, die deinen Kunden das Leben leichter machen, ihnen Arbeit abnehmen und Zeit sparen – die also ein dringendes Problem deiner Zielgruppe lösen. Deine Zuschauer werden selbst tiefer in die anderen Features eintauchen, wenn das Video sie in diesen Punkten überzeugt.
Schritt 2: Aus der Sicht der Zielgruppe schauen
Bevor du jedoch entscheidest, was wichtig ist und was nicht, musst du dir darüber klar werden, für wen du das Erklärvideo erstellst. Denn nur wenn du deine Zielgruppe genau kennst, kannst du deren Bedürfnisse richtig ansprechen. In diesem Schritt geht es darum, die Perspektive zu wechseln und dich in die Lage deines Zielpublikums zu versetzen.
Frage dich: Wer ist meine Zielgruppe? Handelt es sich um potenzielle Kunden, bestehende Kunden oder vielleicht Mitarbeiter? Welche Probleme haben diese Personen, und wie kannst du ihnen mit deinem Produkt oder deiner Dienstleistung helfen, eine Lösung zu finden?
Entscheide dich immer nur für eine Zielgruppe, z.B. entweder Kooperationspartner oder potenzielle Kunden. Diese Entscheidung fällt einem oft schwer, lohnt sich aber, denn je spitzer und treffender man die Zielgruppe anspricht, desto höher sind die Erfolgschancen.
Oft ist es außerdem möglich, für beide Zielgruppen dasselbe Grundvideo zu verwenden und nur einige Szenen auszutauschen, um die richtige Ansprache zu gewährleisten.
Schritt 3: Das Skript erstellen
Jetzt kommt ein weiterer wichtiger Schritt in der Entwicklung eines Erklärvideos: das Skript. Hier geht es darum, die Informationen, die du vermitteln möchtest, in eine klare und logische Struktur zu bringen.
Als erstes: Schreib einfach drauf los. Stell dir vor, du würdest die Inhalte jemandem mündlich erklären – ohne zu viel auf Stil und Struktur zu achten. Schreib das auf, was du am wichtigsten für deine Zielgruppe hältst. So bekommst du einen guten Überblick darüber, was du wirklich sagen möchtest. Auch wenn die Reihenfolge der Informationen zu diesem Zeitpunkt noch nicht perfekt ist, ist es wichtig, alle relevanten Punkte zu erfassen.
Im nächsten Schritt fängst du dann an, das Skript zu verfeinern. Streiche alles, was nicht unbedingt notwendig ist, was zu weit führt oder zu detailliert ist. Achte darauf, dass du dich nicht wiederholst oder Brüche in der Logik entstehen. Am Ende sollte der Text klar, präzise und flüssig zu lesen sein.
Das Überarbeiten ist ein iterativer Prozess. Gehe mehrmals durch das Skript, um es immer weiter zu verfeinern, bis nur noch das Wesentliche übrig bleibt.
Du solltest sicherstellen, dass die Informationen in einer nachvollziehbaren Reihenfolge präsentiert werden und dass die Zuschauer sich problemlos durch das Video führen lassen können.
Schritt 4: Visuelle Ideen sammeln
Nun kommen wir zum visuellen Teil des Erklärvideos. Denn das, was du auf dem Bildschirm zeigst, ist genauso wichtig wie das, was du sagst. Die Bilder sollten die Informationen unterstützen und helfen, das Thema verständlich zu machen.
Starte mit einem Brainstorming – gerne mit anderen zusammen, denn das steigert die Kreativität auf ein Mehrfaches. Welche Metaphern oder Bilder kommen dir in den Sinn, die das Thema veranschaulichen könnten? Wie kannst du das komplexe Thema in eine Alltagssituation deiner Zielgruppe übertragen, so das sie jeder versteht?
Bevor du mit der digitalen Umsetzung beginnst, kann es hilfreich sein, erste Skizzen und Scribbles anzufertigen. Dies hilft dir, die Bildideen besser zu visualisieren und zu testen, ob sie tatsächlich die gewünschten Informationen vermitteln.
Wenn du Inspiration benötigst, kannst du dir auf Google oder in Bilddatenbanken Ideen holen. Eine schnelle Suche nach Illustrationen zu deinem Thema kann dir helfen, die ersten kreativen Impulse zu bekommen.
Wenn du dein Angebot sogar in eine durchgehende Geschichte packen kannst, bist du in der Königsklasse. Wenn du z.B. Suchmaschinenoptimierung anbietest, könnte deine Geschichte über einen Kunden erzählen, der sich im SEO-Dschungel verirrt hat und dem du hilfst den Weg heraus und weiter zu seinem Ziel, nämlich mehr Sichtbarkeit im Web, zu finden.
Schritt 5: Ein Storyboard erstellen
Als nächstes fügst du deine Bild-Ideen und den Sprechertext in einem Storyboard zusammen. Denke dabei daran, dass die Länge des Textes letztlich die Länge des Videos bestimmt. In eine Minute passen ungefähr 120 Worte. Du kannst aber auch deinen Text laut vorlesen und die Zeit stoppen, dann hast du einen ungefähren Eindruck, ob du den Text doch noch irgendwo kürzen musst.
Fazit: Kleine Schritte zum großen Erfolg
Die Erstellung eines Erklärvideos mag zunächst komplex erscheinen, doch mit einer durchdachten Konzeptentwicklung kannst du ein Video vorbereiten, das sowohl informativ als auch unterhaltsam ist. Wichtig ist, dass du klein anfängst und den Prozess Schritt für Schritt durchläufst. Nutze die Gelegenheit, immer wieder zu iterieren und zu verbessern. Der erste Entwurf muss nicht perfekt sein – der kreative Prozess lebt von Überarbeitung und Anpassung.
Wenn du dein Konzept abgeschlossen hast, geht es an die Umsetzung. Hier kannst du entscheiden, ob du die Produktion selbst übernehmen möchtest oder dir Unterstützung holst. Egal, wie du dich entscheidest – der Weg von der Idee zum Storyboard ist der erste Schritt in die richtige Richtung, um ein erfolgreiches Erklärvideo zu erstellen.
Viel Erfolg bei deinem ersten Erklärvideo!
Carsten Müller
Scribble Video
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