Start-up optimal führen: Finanzierung, Budgetierung, Buchhaltung und Steuern
Um eine innovative Geschäftsidee zu verwirklichen, machst du dich selbstständig. Dieses Vorhaben ist für dich mit zahlreichen Aufgaben verbunden. Du führst dein Start-up optimal, wenn du alle Aspekte einer Unternehmensführung berücksichtigt hast. Hierzu zählen die Punkte Finanzplanung, Budgetierung und Buchhaltung. Letztlich hast du auch die Steuern im Blick, die du für dein Start-up bezahlen musst.
Start-up gründen: Die Vorteile einer soliden Finanzplanung
Dein Start-up führt sich nicht von selbst. Sowohl für die Gründung als auch für den laufenden Betrieb deines Unternehmens benötigst du ein ausreichendes finanzielles Startpolster. Deswegen stellst du einen
aussagekräftigen Businessplan auf, in dem du eine solide Finanzplanung integrierst.
Die Finanzplanung gibt dir einen detaillierten Überblick über deine monatlichen Einnahmen und Ausgaben. Anhand des Cashflows erkennst du, welche Mittel dir zur Verfügung stehen und für welche Anschaffung du auf fremdes Kapital - z. B. durch die Aufnahme eines Darlehens - angewiesen bist. Im Idealfall deckst du mit der Finanzplanung deinen Kapitalbedarf für die nächsten drei bis fünf Jahre ab.
Die Vorteile einer soliden Finanzplanung lassen sich wie folgt zusammenfassen:
• Du gehst mit deinen finanziellen Mitteln vorausschauend um.
• Du reduzierst
die Schulden deines Start-ups und erhöhst den Anteil deiner eigenen Mittel.
• Du investierst nach einem vorgegebenen Plan und erreichst deine Unternehmensziele.
Businessidee verwirklichen: Welche Rolle spielt die Budgetierung?
Um deine Businessidee zu verwirklichen, musst du über ein ausreichend hohes Startkapital verfügen. Der Bund und die Bundesländer unterstützen Unternehmer mit hilfreichen Gründerkrediten, die von verschiedenen Voraussetzungen abhängig sind. Daneben lotest du noch weitere Alternativen für eine solide Existenzgründer-Unterstützung aus, um deine Geschäftsidee in ein tragfähiges Geschäftsmodell umzusetzen. Eine davon stellt
diese aktuelle Kampagne dar, die es Gründern und jungen Unternehmen ermöglicht, sich auf ein Startkapital von 100.
000 Euro für das eigene Unternehmen zu bewerben.
Im Anschluss an die Finanzierung steht für dich mit der Budgetierung eine weitere Aufgabe an. Mit der Budgetierung steuerst du den Finanzplanungsprozess innerhalb deines Start-ups an. Du planst, welche Einnahmen du erzielst und wie viel Geld du ausgeben kannst. Am Ende des Finanzplanungsprozesses steht ein Finanzbudget, das die Grundlage deiner finanziellen Entscheidungen ist.
Die Erstellung des Budgets bietet für dich aber nur dann eine sinnvolle Grundlage, wenn du die folgenden Punkte beachtest:
• Die Vorgaben der Budgets müssen erreichbar sein. Dies ist mit einer reellen Einschätzung deiner Umsätze und deiner Kosten verbunden.
• Bei der Budgetierung gestehst du dir oder den Verantwortlichen einen bestimmten Handlungsspielraum ein.
• Sollen außer dir noch weitere Personen in den Finanzplanungsprozess integriert werden, musst du diese mit allen notwendigen Informationen versorgen.
Bei der Budgetierung folgst du einem bestimmten Aufbau. Dieser richtet sich nach dem Verfahren, den du für deinen Finanzplanungsprozess wählst. Hierbei stehen dir die folgenden Möglichkeiten zur Wahl:
• Top-down-Ansatz
• Bottom-up-Ansatz
• Gegenstromverfahren
Top-down-Ansatz
Der Top-down-Ansatz folgt dem hierarchischen Aufbau des Leitungssystems, das du für deine innerbetriebliche Unternehmensorganisation gewählt hast. Die finanziellen Ziele gibt das Management an die untergebenen Führungsebenen weiter. Diesen obliegt die Verantwortung, nicht mehr Geld für ihren Bereich auszugeben, als ihnen zur Verfügung steht.
Bottom-up-Ansatz
Im Gegensatz zum Top-down-Ansatz erfolgt die Budgetierung beim Bottom-up-Ansatz von unten nach oben. Jeder Unternehmensbereich legt fest, welche finanziellen Mittel benötigt werden und gibt die Information an die nächsthöhere Führungsebene weiter. Letztlich entscheidet aber auch hier das Management, welche Vorgaben tatsächlich umgesetzt werden.
Gegenstromverfahren
Das Gegenstromverfahren bildet eine Mischung aus den beiden vorhergehenden Budgetierungsverfahren. Dies ist mit dem Vorteil verbunden, dass alle Beteiligten in den Finanzplanungsprozess integriert werden können.
Beispiel zur Budgetierung
Die Budgetierung lässt sich für ein ganzes Unternehmen oder einen einzelnen Unternehmensbereich umsetzen. Hierzu ein Beispiel aus der Investitionsplanung:
Um den Output deiner Produktion zu steigern, benötigst du eine zusätzliche Maschine. Weil du kein Darlehen aufnehmen möchtest, planst du mit der Budgetierung, zu welchem Zeitpunkt du die Investition am besten durchführst. Hierzu verschaffst du dir einen Überblick über die laufenden Einnahmen und die Einnahmen, die du in einem überschaubaren Zeitrahmen erwarten kannst. Außerdem stellst du alle Kosten zusammen, die anfallen. Sobald die Einnahmen in deiner Planung hoch genug sind, kannst du die Investition durchführen.
Start-up führen: Die Grundlagen einer ordnungsgemäßen Buchhaltung
Abhängig von der Rechtsform, die du für dein Start-up wählst, legt der Gesetzgeber dir die Buchführungspflicht auf. Diers bedeutet, dass du laufend deine Bücher führst und am Ende des Geschäftsjahres eine Bilanz aufstellen musst.
Du entscheidest selbst, ob du die Aufgabe – z. B. an ein Steuerbüro – auslagerst oder dich selbst mit den
Grundlagen für Einsteiger in die Buchhaltung auseinandersetzt. Weil du in jedem Fall einen detaillierten Überblick über die wirtschaftliche Lage deines Unternehmens erhältst, solltest du über grundlegende Dinge der Buchführung Bescheid wissen.
Die rechtlichen Grundlagen für eine ordnungsgemäße Buchhaltung finden sich im Handelsgesetzbuch und in den Steuergesetzen. Nimmst du die Aufgaben der Buchhaltung eigenverantwortlich wahr, informierst du dich als Einsteiger über die Grundsätze, die du bei einer ordnungsgemäßen Buchführung beachten musst. Diese beziehen sich vorrangig darauf, dass du alle finanziellen Vorgänge, die mit deinem Start-up in Verbindung stehen, vollständig, richtig und zeitnah erfasst sind. Zudem ist es wichtig, dass alle Aufzeichnungen schnell nachvollzogen werden können.
Die Steuern eines Start-ups
Die optimale Führung eines Start-ups setzt voraus, dass du deine Steuerlast im Blick hast. Zu welchen Steuern das Finanzamt dein Unternehmen veranlagt, entscheidet sich anhand der
Rechtsform. Führst du deinen Betrieb als Einzelunternehmen, unterliegst du der Einkommensteuer und der Umsatzsteuer. Hierfür gibst du – oder dein steuerlicher Berater – am Jahresende jeweils eine Steuererklärung ab. Prüfe unbedingt, ob für dich die
Kleinunternehmerregelung zur Anwendung kommen kann.
Musst du für deine Tätigkeit ein Gewerbe anmelden, bist du gewerbesteuerpflichtig. Dies bedeutet, dass du auch jährlich eine Gewerbesteuererklärung bei deinem Finanzamt abgibst. Als Einzelunternehmer oder Mitunternehmer in einer Personengesellschaft musst du allerdings erst Gewerbesteuer zahlen, wenn dein gewerbesteuerpflichtiger Gewinn über dem Gewerbesteuerfreibetrag liegt. Dieser beträgt zurzeit 24.500 Euro.
Führst du dein Start-up in der Rechtsform einer GmbH, profitierst du nicht von dem Gewerbesteuerfreibetrag. Zudem wird das Unternehmen zur Körperschaftsteuer veranlagt. Dies ist mit der Abgabe einer weiteren Steuererklärung verbunden.
Fazit
Die eigene Geschäftsidee umzusetzen, ist mit vielfältigen Aufgaben verbunden. Bei der Gründung eines Start-ups nimmt nicht nur die solide Finanzplanung des Vorhabens eine entscheidende Rolle ein.
Im Rahmen der Budgetierung kümmerst du dich z. B. darum, dass du Einnahmen und Ausgaben langfristig planst. Im Idealfall erhältst du einen Überblick über die nächsten drei bis fünf Jahre.
Wie sich die wirtschaftliche Lage deines Betriebs entwickelt, zeigen dir die Ergebnisse einer ordnungsgemäßen Buchhaltung. Diese bildet gleichzeitig die Grundlage für die Steuern, die du für dein Start-up bezahlen musst.
Bild: Shutterstock_fizkes“