Was bringt die Digitalisierung der Steuerberatung?
Das Gemüt etlicher Bürger sinkt jedes Jahr, sobald der 31. Mai näher rückt. Denn zu diesem Zeitpunkt läuft die Frist für die jährliche Abgabe der Einkommensteuererklärungen ab. Es steht der Kampf mit den Formularen und das Suchen von Unterlagen an. In Deutschland darf die Steuerbürokratie keinesfalls vernachlässigt werden und diese betrifft nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Bürger.
Die Formulare ändern sich von Jahr zu Jahr, die Regelungen sind eher unübersichtlich und nicht alle Fragen können von noch so hilfreichen Steuerprogrammen geklärt werden. Für beide Zielgruppen kommt deshalb die Steuerberatung sehr gelegen, insbesondere wenn es eine
digitale Steuerberatung ist. Die zunehmende Digitalisierung ist nämlich auch in der Steuerberatung angekommen und bringt insbesondere inmitten der andauernden Covid-19-Pandemie große Chancen und Vorteile.
Vorteile der digitalen Steuerberatung
Die Digitalisierung der Steuerberatung schreitet mit einem rasanten Tempo voran und bietet zahlreiche Vorteile im Vergleich zur klassischen Steuerberatung, darunter:
•
Ortsunabhängigkeit
In erster Linie werden die Leistungen der Steuerberatung ortsunabhängig angeboten, was zugleich der größte Vorteil der digitalen Steuerberatung ist. Dadurch sind
Steuerberater in der Lage, ihre Mandanten weit über die jeweilige Region hinaus zu betreuen.
•
Flexibilität
Die Belege sind jederzeit und überall in Sekundenschnelle verfügbar. So bleibt den Mandanten die mühsame Suche in diversen Archiv-Akten erspart.
•
Kostenersparnis
Die Belege können bei einer rechtssicheren Archivierung direkt vernichtet werden, sodass es nicht zu unzähligen Belegordnern im Archiv kommt.
•
Auf dem Laufenden bleiben
Es kann jederzeit auf die aktuellen Unternehmenszahlen zugegriffen werden und es werden immer die neuesten Auswertungen bereitgestellt.
•
Effizienz
Steuerzahlende profitieren vom digitalen Belegaustausch und geben per Knopfdruck die fälligen Zahlungen frei, ohne Rücksicht auf die Zahlungsfristen nehmen zu müssen.
Digitale Kanzlei – so ändert sich die Steuerberatertätigkeit
Die Digitalisierung und Automatisierung von Routinearbeiten im Bereich der Steuerberatung verlagern den Fokus immer mehr in Richtung betriebswirtschaftliche Beratung und Betreuung. Indem sich die Aufgabenfelder des Steuerberaters zunehmend in Richtung Analysen und Auswertungen verschieben, wird die laufende Buchhaltung zukünftig kaum noch in der Kanzlei erledigt werden müssen.
Diejenigen Steuerberater, aber auch Mandanten, die die Chancen der Digitalisierung positiv aufnehmen und frühzeitig erkennen, können die ganze Tätigkeit für sich flexibler und schneller gestalten. So kann ein digitaler Steuerberater mit neuen Lösungskonzepten seine Mandanten langfristig an sich binden und weitere Beratungsleistungen remote anbieten. Aus dem Steuerberater wird vielmehr ein Optimierer, der bei seinen Mandanten die betriebswirtschaftlichen Prozesse verbessert bzw. optimiert.
Standortnähe verliert an Bedeutung
Die Bedeutung der Standortnähe zwischen Steuerberater und Mandant schwächt durch das zentrale Dokumentenmanagementsystem und die zunehmende Digitalisierung. Wer ganz auf Papier und Pendelordner verzichtet und vollständig digital arbeitet, braucht keinen Steuerberater in der Ortsnähe. Somit können die Steuerberater ihre Mandanten zukünftig in ganz Deutschland auswählen. Dabei gewinnen Qualifikation und Spezialisierung der einzelnen Steuerberatungskanzleien an Bedeutung.
Durch dieses Verhältnis eröffnen sich aber auch Chancen für neue Kanzleimitarbeiter. Somit erhalten Menschen in strukturschwachen Gebieten, auf dem Land oder mit Behinderung neue Chancen. Die Flexibilisierung durch die Digitalisierung der Arbeit macht ebenfalls Teilzeitbeschäftigungen möglich, wenn z. B. Mitarbeiter eine Babypause einlegen müssen.