E-Commerce
Pamyra.de ist der erste unabhängige Preisvergleich für Speditionen - das booking.com für Transporte. Versender vergleichen hier schnell und einfach Preise, Leistungen und
Kundenbewertungen und buchen sofort genau die richtige Spedition für ihren Transport.
Stell dich und dein Team kurz unseren Lesern vor!
Als Felix mit der Pamyra.de-Idee auf mich zukam, waren wir noch reine E-Commerce-Entwickler. Seit dem haben wir uns unheimlich weiterentwickelt und mittlerweile kommen wir selbst nur noch selten zum Programmieren. Um uns herum sitzen heute Programmierer, Business Developer, Assistenten, Logistik-Experten und Marketing-Profis - zusammen genommen ein grandioses Team ohne das so ein Projekt gar nicht möglich gewesen wäre.
Wie sind die Idee und das Konzept für das Startup entstanden?
Wir haben für einen Spediteur einen Algorithmus zur Effektivitäts- und Preisberechnung von Leerfahrten programmiert. Erst in Gesprächen mit Logistikern und Versendern (also unseren heutigen Kunden) entstand das Konzept für das, was wir heute sind - der weltweit erste Preisvergleich für Transporte.
Erst die Schmerzen der Marktteilnehmer ganz genau kennen und verstehen und dann eine Lösung bauen - so wird ein Schuh draus, weiß ich heute.
Wie funktioniert euer Geschäftsmodell?
Wir sind ein Preisvergleich - ein reiner Vermittler - und erhalten Provision für jeden
vermittelten Transport. Für Versender ist der Vergleich selbst also vollkommen kostenlos
und Speditionen zahlen erst, wenn sie mit uns verdienen.
Was genau macht euer Startup und was ist das Besondere an eurer Geschäftsidee?
Es klingt unglaublich, aber es ist wahr: Transparenz über Preise und Leistungen der Anbieter
gab es in der Logistik bis dato nicht. Die Digitalisierung steckt hier noch in den
Kinderschuhen und Prozesse sind unglaublich träge und analog. Da werden Angebote noch
per Fax versendet und Aufträge per Telefon “ausgeschrieben” - das wird sich in den
nächsten Jahren ändern. Speditionen haben nun begonnen, ihre Prozesse zu digitalisieren
und näher an ihre Kunden zu rücken. Der Druck kommt von eben diesen Kunden, die sich
immer öfter verhalten, wie im Privatleben: wenn da etwas bestellt wird, dann online und man
kann sein Paket jederzeit nachverfolgen. Kunden haben also neue Bedürfnisse und der Markt
reagiert - und wir sind da ganz vorn mit dabei.
Wo sitzt Ihr und warum habt Ihr euch für diesen Standort entschieden?
Leipzig ist privat, wie auch gewerblich ein fabelhafter Standort. Es gibt hier Möglichkeiten
und Netzwerke in Hülle und Fülle. Da die Startup-Szene in Berlin mittlerweile schon etwas
ausgetreten scheint und ich schon seit ein paar Jahren in Leipzig wohne, kam keine andere
Stadt in Frage.
Wie habt Ihr die Finanzierung des Startups gestemmt? Habt ihr alles selbst finanziert oder Fremdkapital aufgenommen?
Wir sind bis hierher von einem EU-nahen Investor und einigen Business Angels finanziert. Als
First-Mover braucht man Investoren, die an die Idee glauben oder man hat einen richtig guten
Puffer in der Hinterhand - das können aber nur die wenigsten Startups von sich behaupten.
Was sind aktuell eure größten Herausforderungen?
Unsere Konkurrenten, das sind Startups mit anderen Konzepten aber gleichen Kunden, sind
teilweise von DHL, DBSchenker und MAN finanziert. Wir müssen uns also mit wenigen
Mitteln gegen millionenschwere Unternehmen behaupten. Vor allem im Marketing versuchen
wir daher immer, einen Schritt voraus zu sein.
Welche Eigenschaften sind deiner Meinung nach am wichtigsten, um im Marketing erfolgreich zu sein?
Für uns ist es wichtig, kreativ zu sein und mit möglichst kleinem Budget möglichst viel zu
erreichen. Gleichzeitig muss man sehr gewissenhaft planen und immer bewerten können,
welche Maßnahme welchen Einfluss hatte bzw. haben wird. Wir reagieren sehr schnell und
gezielt, um genau die richtigen Schritte zu gehen, auch wenn diese manchmal sehr klein
ausfallen.
Warum ausgerechnet Logistik?
Wie gesagt: wir Gründer sind selbst keine Logistiker - wir würden uns eher als Macher
bezeichnen. Logistik war nicht unser Ziel, aber wir haben gesehen, dass der Markt einerseits
ein großes Potential aufweist, andererseits sowohl in Sachen Digitalisierung als auch im
Bereich Transparenz deutlich hinter dem Stand von anderen Branchen zurücksteht. Dazu
kommt, dass der Markt extrem fragmentiert und somit regional konzentriert und
unübersichtlich ist. Daher lag es für uns nahe, die Möglichkeiten wahrzunehmen und der
Branche eine Generalüberholung zu verpassen. Mit unserem Wissen aus der Kreuzfahrt- und
Onlineshop-Branche haben wir mehr Möglichkeiten und eine ganz andere Perspektive auf die
Probleme aller Akteure am Markt.
Was würdest du in der Gründungsphase rückblickend anders machen?
Ich würde nur noch nach LEAN gründen und nichts programmieren, bevor nicht eine große
Masse Interesse an der Lösung und/oder dem Produkt zeigt. Dropbox ist dafür z.B. ein
Prestige-Beispiel: der heutige CEO Drew Houston hat damals nur ein einfaches Produktvideo
veröffentlicht und abgewartet. Innerhalb von 24 Stunden erhielt er über 10000 positive
Reaktionen von potentiellen Nutzern und begann mit der Umsetzung des Cloud-Service.
Und wo geht es hin – Wo seht Ihr euch in 5 Jahren?
Wie der Markt in fünf Jahren wirklich aussieht, bleibt gespannt zu beobachten. Wir streben
an, in fünf Jahren das führende Vergleichsportal für Speditionsdienstleistungen zu sein und
mehrere Tausend Transaktionen pro Woche abzuwickeln.
Welche wichtige Empfehlungen oder welche Tipps würdest du Gründern und Jungunternehmern mit auf den Weg geben?
Schaut immer, was gerade das wichtigste ist! Vieles, was einem persönlich unheimlich
wichtig scheint, hat für das Geschäft nicht genügend Einfluss. Das Ziel muss immer das
Vorankommen des Unternehmens sein. Seit also flexibel und klammert euch an nichts!
Gründungsjahr:
2016
Kontakt
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